Jede Herbstlandschaft hat ihr eigenes Gesicht. Ob weit und ausgedehnt oder eng umgrenzt. Den goldenen Herbst emotional fotografieren erfordert besondere Lichtverhältnisse und geben der Herbstlandschaft einen eigenen Charakter. Eine wichtige Rolle bei der Herbst-Fotografie spielen dabei folgende Themen:
Wie du den grauen und goldenen Herbst emotional fotografierst, erfährst du in der nachfolgenden Herbstgeschichte.
Piep,Piep,Piep….Piep,Piep,Piep…. der Wecker kennt keine Gnade. Wieso mache ich das nur? Ich habe es so gewollt. Der Kampf ist kurz zwischen Müdigkeit und die Vorfreude auf neue Lichtstimmungen – Sieger ist die Vorfreude.
Jetzt stehe ich hier und friere, der feucht kalte Wind kriecht mir in den Nacken. Eigentlich friere ich nicht wirklich, es ist mehr der Gedanke so früh draußen zu sein 😉
Mittlerweile steht die Herbstsonne leicht über dem Horizont. Dichte Nebelschleier reduzieren sie auf eine fahle Scheibe – gut so. Das ist die Zeit der Weichen-Schatten. Ideal für mystische Herbstbilder. Genau dieses trübe Licht treibt mich aus dem warmen Federbett.
Doch was passiert eigentlich davor, denn eine gute Vorbereitung trägt dazu bei, eine tolle Lichtstimmungen einzufangen und den Herbst emotional zu fotografieren. Schauen wir uns als nächstes mal an, wie wir uns darauf vorbereiten können.
Wenn du dich gezielt auf eine bestimmte Lichtstimmung vorbereitest und rechtzeitig Wetterverhältnisse und Sonnenstand überprüfst, kommst du zum richtigen Augenblick am Aufnahmestandort an.
Besonders bei Auftragsarbeiten mache ich das in Planungsschritten, um stressfrei stimmungsvolle Bilder zu bekommen. Vor allem ist der richtige Zeitpunkt vor Ort wichtig, um emotionale Herbstbilder zubekommen..
Privat gibt es aber auch Tage, da fahre ich einfach drauflos, bei längeren Anfahrten bevorzuge ich die Planung.
Mit diesen 5 Tipps kommst du stressfrei zu deiner Fotolocation:
Gestik und Mimik lösen Emotionen aus.Deshalb ist eine mystische Lichtstimmungen oder das Festhalten eines spektakuläres Naturereignis ein guter Ersatz, um Landschaftsbilder emotional zum Leben zu erwecken. Das ist eine Möglichkeit dern goldenen Herbst emotional zu fotografieren.
Es gibt aber noch einen Partner, der die Lichtstimmung unterstützt, das ist die Bildaussage also die „Geschichte“ eines Bildes. Wenn wir den Betrachter zum Nachdenken bringen, haben wir es geschafft. Das Bild erzählt ihm eine Geschichte und Geschichten lösen Emotionen aus.
Ja, es ist schwierig und es gelingt nur ab und zu, aus einem Bild eine Geschichte werden zu lassen. Darauf gehe ich in einen anderen Artikel ein – den ich noch schreiben muss 😉
Ein Bild ohne Emotion ist ein totes Bild.
Wir merken uns: Lichtstimmung ist entscheidend um Emotionen bei Landschafts- und Naturbilder auszulösen.
Die Lichtstimmung setzt sich zusammen aus:
Je außergewöhnlicher diese Faktoren sind, desto emotionaler wird dein herbstliches Landschafts- oder Naturbild.
Ein gelungenes Foto benötigt mehr als nur stimmungsvolles Licht, folgenden “Bild-Bausteine” lassen ein Foto im Herbst lebendig werden:
Diese Bausteine erwecken ein Foto zum Leben. Jetzt kennst du ein paar Bild-Bausteine und kannst sie besser wahrnehmen.
Diese Fragen helfen dir:
Licht und Schatten bringen Spannung in das Bild.
Lichter und Schatten bilden einen Kontrast, diese Gegensätze bauen eine visuelle Spannung auf, um den goldenen herbst emotional einzufangen.
Lasse feine Lichtverläufe zu.
Feine Licht-Verläufe wirken harmonisch, das Foto wirkt sanft und mystisch.
Übung
Suche die verschiedenen Bausteine in deinen Fotos, das schärft die Wahrnehmung für zukünftige Aufnahmen.
Emotionen von Landschafts- und Naturbilder =
Einfühlungsvermögen des Fotografen in die Situation (Story) +
Lichtstimmung (Sonnenstand + Wetterverhältnis + spektakuläres Naturereignis)
Zieht Bodennebel am unbewölktem Himmel durchs Land, sind das sehr gute Aussichten für einen herbstlichen Sonnenaufgang. Bei einem leichten Bodennebel hat die Sonne eine Chance als fahle Scheibe durchzudringen. Belohnt wird man mit zarten Farbtöne und feinen Tonwertabstufungen, während die Sonne langsam über den Horizont wandert. Um den starken Hell-Dunkel-Kontrast zwischen heller Himmelsfläche und dunkler Landschaft auszugleichen, verwende ich einen Grauverlaufsfilter, manchmal sogar zwei übereinander oder mache eine Belichtungsreihe.
Fotografietipps zum Grauverlaufsfilter, gibt es in diesem Artikel: Nebliger Sonnenaufgang mit Grauverlaufsfilter
Meine wichtigsten Hilfsmittel
Einen „Weichzeichne Effekt“ in Spiegelungen, Wolken und Flüssen, erreichst du mit einer Langzeitbelichtung. Das geht mit einem Graufilter (ND-Filter) auch am Tag.
Der Nebel löst sich langsam auf und steigt nach oben. Ich fahre dem Nebel hinterher, es geht aufwärts. Da kommt mir ein Feldweg in den Sinn, der an einen kleinen Wald mit Laubbäumen grenzt. Langsam zieht der Nebel den Hang hinauf und man sieht nun unter den Nebel hindurch. Das Laub verteilt sich schön über den Weg. Eine ideale Herbstkulisse ergeben die überhängenden Äste in ihrem farbigen Spiel. Es macht sich bezahlt, wenn man seine Herbst-Locations kennt!
Bei diesem Bild haben wir eine sehr interessante Verteilung von den hellen Tonwerten links oben, zu den dunklen Tonwerten rechts unten. Diese Lichtverläufe verstärken den dreidimensionalen Bildeindruck. Mit Lichtverläufe bekommt man tiefe ins Bild. Deshalb achtet darauf diese in der Bildkomposition mit einzubeziehen. Bei diesem Bild habe ich keinen Grauverlaufsfilter angewendet und mich nur auf die richtige Belichtung des Weges konzentriert.
Zur Wiederholung Bild-Bausteine für ein herbstliches Landschaftsfoto sind bei diesem Bild:
Es geht weiter aufwärts und langsam erreiche ich die Nebelgrenze. Die Sonnenstrahlen bohren sich durch den Nebel. Es gibt sehr eindrucksvolle Lichtstrahleneffekte, wenn durchscheinender Nebel durch die Bäume zieht und die Sonne noch flach steht. Das Zeitfenster dieser Strahlenexplosion ist begrenzt, diese sind abhängig von der „Auflösungsgeschwindigkeit“ des Nebels und dem flachen Sonnenstand.
Zur Wiederholung Bild-Bausteine für ein herbstliches Landschaftsfoto sind bei diesem Bild:
Ich klettere den Abhang hoch. Als rechter natürlichen Bildrahmung nutze ich den Stamm einer Linde. Die diagonale Linienführung des Hangs gibt dem Bild mehr Dynamik.
Ein gerader Horizont wirkt ausgeglichen und ruhig. Der Nebel und die Sonnenstrahlen verbirgt einiges im Hintergrund, das verleiht dem Bild etwas Mystisches.
Durch die roten Blätter am Boden, dem restlichen Grün an den Bäumen und dem neblig weißen Hintergrund gibt es einen schönen Farbkontrast.
Mit bewölktem Himmel kommt mehr visuelle Ruhe in den Blätterwald, denn es gibt nicht so viele Lichtflecken.
Das weiche Licht ähnlich einer Softbox verhindert harte Schatten.
Diese Aufnahme habe ich im UNESCO Weltnaturerbe Buchenwald Grumsin aufgenommen.
Es ist eines der größten zusammenhängende Tiefland Buchenwälder weltweit.
Das Herbstbild wurde in Lightroom entwickelt, der Farblook und das Nachschärfen wurde in Photoshop erledigt.
Das gibt es nur selten, das sich Nebel so schnell bewegt. Es ist kein Zeitraffer (Timelaps) und in HD gefilmt.
Diese Aufnahme entstand im Herbst auf dem Berg Fürstenberg, das Dorf darunter heißt auch Fürstenberg und liegt in der Baar Landschaft. Es wurde am späten Nachmittag aufgenommen.
Coole Tipps um den Schnee- und Winterlandschaften einzufangen gibt es im Artikel „Winter fotografieren„.
Diesen Beitrag findest du auch auf fotoschule powerd bei SIGMA
„Den Grauen und Goldenen Herbst fotografieren„
Bevor Du im Herbst fotografieren gehst, solltest Du Dir Gedanken zu Kamera, Stativ und Kleidung machen. Wir zeigen Dir, worauf Du achten solltest.
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Tobias Raphael Ackermann der Lichtemotionist, bekannt aus
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