Verlorene Vielfalt? Was die Wiesen am Fürstenberg heute erzählen. Eine Hommage an Günther Reichelt.
Pflanzen am Fürstenberg damals und heute
Als Landschafts- und Naturfotograf bin ich viel draußen unterwegs. Am liebsten wandere ich früh morgens los, wenn der Nebel noch über den Wiesen liegt und das Licht weich über die Hügel der Baar fällt. Die Kamera immer dabei, auf der Suche nach besonderen Momenten, einer Blüte im Gegenlicht, einem Falter auf trockenem Gras, einem Farbspiel am Waldrand.
In all den Jahren, in denen ich die Landschaft hier im Schwarzwald fotografisch begleitet habe, ist mir eines immer klarer geworden: Die Natur verändert sich. Oft langsam und kaum spürbar, aber manchmal auch ganz deutlich von einem Jahr aufs nächste, dass man sich fragt, wie es früher einmal war. Vor ein paar Wochen fiel mir ein Buch wieder in die Hände, das schon länger in meinem Regal stand: Baartage – Beobachtungen und Bilder von Günther Reichelt. Ein signiertes Exemplar, das ich damals bewusst gekauft hatte, ohne zu ahnen, wie sehr es mich Jahre später berühren würde.
Ich habe angefangen zu lesen – und konnte nicht mehr aufhören. Reichelt beschreibt die Baar mit einer Mischung aus wissenschaftlicher Genauigkeit und liebevollem Staunen. Es ist kein nüchternes Buch, sondern ein sehr persönlicher Blick auf eine Landschaft, die er kannte wie kaum ein anderer.
Seine Schilderungen von Wiesen, Pflanzen und stillen Wegen haben mich nicht mehr losgelassen. Ich wollte rausgehen, schauen, vergleichen. Wollte wissen, welche der Arten, die er beschreibt, heute noch zu finden sind.
Wer war Günther Reichelt?
Günther Reichelt (1926-2021) war nicht nur ein Biologe und Geograph, sondern einer der prägendsten Naturschützer Baden-Württembergs. Mit unermüdlicher Leidenschaft setzte er sich für den Erhalt heimischer Landschaften ein, erforschte die Pflanzenwelt seiner Umgebung und war als Wissenschaftler wie auch politischer Akteur im Naturschutz aktiv. Besonders im Schwarzwald und auf der Baar war er unterwegs, kartierte Pflanzen, dokumentierte Klimaphänomene und stellte mutige Thesen zur Diskussion. Seine Wanderungen waren nie nur Ausflüge, sondern kleine Forschungsreisen. In Baartage schildert Günther Reichelt eindrücklich die botanischen Besonderheiten, denen er bei seiner Fürstenberg-Wanderung begegnet. Der Fürstenberg war ihm zufolge nicht nur ein Aussichtspunkt mit grandiosem Rundblick, sondern auch eine botanische Schatzkammer. Zu den von Reichelt erwähnten Arten zählen vor allem Trockenrasen- und Waldrandpflanzen, die auf dem kalkhaltigen Untergrund der Baaralb gedeihen. Wenn du spezifische Informationen zu den in Baartage beschriebenen Standorten suchst, empfehle ich, das Buch direkt zu konsultieren, da es detaillierte Beschreibungen und Beobachtungen enthält, die für deine Vergleiche zwischen 2008 und 2025 hilfreich sein können.


Auf den Spuren von Günther Reichelt
Also habe ich mich aufgemacht und eine seiner beschriebenen Wanderungen nachverfolgt. Als Kind dieser Region, der Schwarzwald-Baar, kenne ich viele Orte, die Reichelt beschreibt, doch durch seine Augen schienen sie mir plötzlich neu. Ich wollte wissen, was geblieben ist. Welche Pflanzen heute noch wachsen, wo er einst blühende Vielfalt beobachtete. Welche Farben, Formen und Lebenszeichen die Hänge des Fürstenbergs heute tragen.
Es ging für mich auf den Fürstenberg, einer der markanten Hügel (918m) meiner Heimatregion. Mit dabei: meine Kamera, ein Notizbuch und die Frage, was von dieser früheren Vielfalt, die Reichelt beschreibt, geblieben ist. Eine Erkundungstour in der Natur, begleitet vom Geist eines Mannes, der sie wie kaum ein anderer verstanden hat. Reichelt war damals 2008 unterwegs auf dieser Route, für mich nun das erste Mal bewusst, 17 Jahre später. Ich habe alle Blüten fotografiert, die mir auf dem Weg, begegnet sind, Schmetterlinge beobachtet, Pflanzen bestimmt – oder es zumindest versucht. Zusammen mit meiner Tochter und einer Pflanzenbestimmungs-App haben wir versucht, den
Namen jeder Pflanze nachzuspüren. (Falls hier ein Fehler passiert ist: Gerne melden! Ich bin Fotograf, kein Botaniker ;-) Das Ergebnis ich konnte einige Blüten fotografieren aber die Pflanzen, die Reichelt in seinem Buch auf dieser Strecke beschreibt, habe ich nicht entdeckt. Vielleicht war ich zur falschen Zeit da. Vielleicht habe ich sie einfach übersehen. Oder vielleicht zeigt das auch, wie sehr sich die Landschaft hier verändert hat – still und schleichend, aber spürbar.
Trotzdem war es eine besondere Wanderung. Ich habe neue Arten entdeckt, mich intensiver mit der heimischen Flora beschäftigt und die Stille der Landschaft ganz anders wahrgenommen. Ein paar dieser Fundstücke möchte ich hier zeigen.


Nach dieser eher wissenschaftlichen Übersicht der Pflanzen, die ich am Wiesenrand gefunden habe, folgen einige künstlerische Aufnahmen, der Wiesen und Blumen am Fürstenberg und einiger Bewohner.
Esparsette (Onobrychis viciifolia): ist eine trockenheitsverträgliche Leguminose, die mit Rhizobien, also stickstofffixierenden Bodenbakterien, die in kleinen Wurzelknöllchen leben und Luftstickstoff in pflanzenverfügbares Ammonium umwandeln, atmosphärischen Stickstoff bindet, den Boden lockert und so Erosion minder. Ihre nektarreichen rosa Blüten ziehen Wild- und Honigbienen sowie Schmetterlinge an, fördern damit die Biodiversität, während natürliche Tannine im Laub das Futter für Wiederkäuer hochwertiger machen, Blähungen reduzieren und parasitären Darmwürmern vorbeugen. Es ist also eine Pflanze, die Ackerbau, Bodenschutz und Tiergesundheit zugleich unterstützt.
Die nachfolgenden Bilder wurden mit diesem Fototipp umgesetzt.
Fototipp: Hintergrund gezielt unscharf machen
Warum? Ein ruhiger, softer Hintergrund lenkt das Auge nicht ab. Die zarten, rosa Blüten im Vordergrund gewinnen dadurch visuelle Priorität – unser Blick landet zuerst dort, wo die Schärfe sitzt.
Wie?
- Große Blende wählen (z. B. f/2,8–f/5,6 bei mittlerer Brennweite).
- Nahe an die Blumen herangehen: Je kürzer der Fokusabstand, desto geringer die Tiefenschärfe und desto stärker das Bokeh.
- Hintergrund-Abstand vergrößern: Je weiter die Felder hinter den Blumen liegen, desto weicher verschwimmen sie.

Rote Lichtnelke (Silene dioica): ist eine heimisches Nelkengewächs, dessen auffällige Blüten vor allem Hummeln und langrüsselige Nachtfalter anlockt und reichlich Nektar bietet. Die Samen werden später im Jahr von einigen Singvögeln als Nahrung genutzt. Durch ihr flaches, verzweigtes Wurzelsystem stabilisiert die Pflanze feuchte, nährstoffreiche Böschungen und Bachränder, während der dichte Bewuchs Bodenverschlämmung vorbeugt. Sie reagiert schnell empfindlich gegenüber Dünger und ihr Vorkommen gilt daher als Indikator für naturnahe und artenreiche Lebensräume.

Wiesensalbei (Salvia pratensis): ist ein bis zu 60 cm hoher Lippenblütler, dessen blauen und lippenförmigen Blüten reichlich Nektar liefern und vor allem Hummeln, Wildbienen und Tagfalter anlocken. Als Charakterart nährstoffarmer, kalkreicher Mager- und Halbtrockenrasen gilt sein Vorkommen als Hinweis auf extensiv bewirtschaftete, artenreiche Wiesen. Dank kräftiger Pfahlwurzel ist er trockenheitsresistent, lockert den Boden und trägt zur Humusbildung bei. Aromatische Blätter liefern Futter für Raupen einiger Bläulingsarten und wurden traditionell als Heil- und Würzkraut genutzt.


Storchschnabel (Geranium spp.): umfasst mehrere heimische Arten mit handförmig geteilten Blättern und charakteristischen 2schnabelartigen” Fruchtständen, die ihre Samen durch Schleudermechanismen bis zu fünf meter weit katapultieren und so die Flächenvernetzung fördern. Auch diese Pflanze bietet reichlich Nektar und Pollen für Wildbienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge, während die Laubblätter Raupen- und Käfernahrung liefern. Tiefe Wurzeln lockern den Boden, mindern Erosion und helfen der Pflanze Trockenperioden gut zu überstehen.

Hahnenfuß (Ranunculus acris): eine charakteristische Wiesen- und Weidenpflanze mit glänzenden gelben Blüten, deren offene Schalen reichlich Pollen und Nektar für Wildbienen, Schwebfliegen und Käfer bieten. Die fleischigen Pfahlwurzeln lockern den Boden und fördern Wasserinfiltration und erhöhen außerdem die Standfestigkeit feuchter Böden. Als mäßig-nährstoff-Indikator zeigt er extensiv genutztes Grünland an, doch sein Protoanemonin macht frische Pflanzenteile für Weidetiere leicht giftig. Die kräftig gelben gelben Blüten glänzen durch eine wachsartige Oberfläche und wachsen auf nährstoffreichen Wiesen, Wegrändern und feuchteren bis wechseltrockenen Böden. Die Pflanze enthält Protoanemonin, das ist ein hautreizendes Gift, dementsprechend seid vorsichtig beim Pflücken!

Pantherspanner (Pseudipanthera macularia): Der tagaktive Vertreter der Familie der Spanner fällt durch seine Flügelzeichnungen mit unregelmäßigen schwarzen Flecken auf. Diese optische Tarnung erinnert an das Fell eines Panthers und verleiht der Art ihren deutschen Namen. Die Flügel sind spitzzulaufend und haben eine recht kleine Spannweite. Den Schmetterling findet man auf mageren, blütenreichen Wiesen, lichten Waldsäumen und Halbtrockenrasen. Er ist allerdings auf eine strukturreiche Landschaft angewiesen. Ökologisch gesehen erfüllt er wie viele Schmetterlinge gleich mehrere Rollen. Als Pollensucher, trägt er zur Bestäubung bei, als Beuteorganismus ist er Teil der Nahrungskette für Vögel, Spinnen und Insektenjäger. Vor allem aber fungiert er als Bioindikator für intakte, extensiv genutzte Offenflächen.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata): Reife Blüten- bzw. Samenstände des Spitzwegerichs. Schlanke, völlig Blattlose Stängel tragen die zylindrischen Ähren, aus denen noch vereinzelte, hellbeige vertrocknende Staubblätter herausragen. Spitzwegerich ist über all auf extensiv genutzten Wiesen verbreitet, liefert Bienen in der Vollblüte reichlich Pollen und dient dank seiner basalen Blattrosette vielen Raupen als Futter. Als Tiefwurzler lockert er den Boden, verträgt Trockenheit gut und zeigt meist mäßig nährstoffreiche, eher ungedüngte Standorte an.


Acker-Hornkraut (Cerastium arvense): ein niedrig bleibendes, bis 20 cm hohes Nelkengewächs, das auf sonnigen, trockenen Sand- und Kalkböden von Magerrasen, Ackerrändern und Bahndämmen wächst. Seine schmalen, filzig behaarten Blätter reduzieren Wasserverlust, während auffallend weiße, tief zweigeteilte Blüten vor allem Wildbienen und Fliegen, Pollen und Nektar bieten. Durch sein flaches, verzweigtes Wurzelwerk festigt es lockere Böden und hemmt Erosion, gleichzeitig fungiert es als Pionierpflanze, die nährstoffarme Rohböden besiedelt und so die Ansiedlung weiterer Arten vorbereitet. Also Indikator für kalkreiche, wenig gedüngte Standorte trägt das Acker-Hornkraut zum Erhalt artenreicher Trockenrasen-Ökosysteme bei.
Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys): ist ein flach kriechender, locker aufrecht verzweigter Lippenblütler, dessen leuchtend himmelblaue, vierlappige Blüten von April bis Juni, dichten Rasen, Wiesen und Waldränder schmücken. Die Blüten liefern Wildbienen, Hummeln und Schwebfliegen früh im Jahr schon Nektar und Pollen. Gleichzeitig bilden die zarten, oberirdischen Ausläufer Teppiche, die den Boden beschatten, Humus aufbauen und Erosion mindern. Als lichtliebende Art nährstoffmilder, nicht überdüngter Standorte gilt er zugleich als Indikator für extensiv gepflegte Grünflächen und trägt zur Artenvielfalt in Garten- und Kulturlandschaften bei.

Rotklee (Trifolium pratense): Die kugeligen, rosafarbenen Blütenköpfe des Rotklees bilden hier einen Kontrast zwischen den Gräsern. Rotklee ist eine heimische Leguminose, die durch Symbiose mit Rhizobien (Erklärung sh. oben) Luftstickstoff bindet und damit den Boden anreichert. Seine nektarreichen Blüten sind ein Magnet für Hummeln, Honig- und Wildbienen sowie Tagfalter. Gleichzeitig bietet das dichte Laub Raupen Nahrung und schützt den Boden vor Erosion. In extensiv gemähten Wiesen zeigt er ausgeglichene, mäßig nährstoffreiche Standorte an und trägt zur Artenvielfalt und zum ökologischen Gleichgewicht im Grünland bei.

Möglicherweise ein Westlicher Scheckenfalter (Melitaea parthenoides) oder Flockenblumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe): Scheckenfalter im Allgemeinen sind Tagfalter. Die Flügeloberseite ist meist orange, rot oder braun und mit dunklen Zeichnungen gemustert. Eine Art nur anhand eines Fotos wie diesem zu bestimmen ist eigentlich unmöglich, dementsprechend seht es mir nach, wenn ich den Schmetterling nicht eindeutig einer Art zugeordnet habe, ein Scheckenfalter (Melitaeini) ist es. Scheckenfalter sind allerdings nicht nur hübsch anzusehen, sondern gleichzeitig Bestäuber, für die Wiesen-Flockenblume, Hornklee, Disteln und Margeriten usw., oder dienen als Beutetiere, in Form ihrer Raupen für Vogelarten und in Form der adulten Falten für Spinnen, Amphibien und Fledermäuse. So sind sie wichtige Glieder der Nahrungskette. Außerdem zeigt ihre Anwesenheit dass ein Wiesenbiotop intakt ist, da sie nur dort vorkommen wo wiesenartige und wenig gedüngte Flächen vorhanden sind.


Esparsette (sh. oben)
Wandel der Flora: Landnutzung, Klimawandel und invasive Arten
Der Fürstenberg war lange ein Paradies für wärmeliebende Pflanzenarten, die sich auf den kalkhaltigen, mageren Böden wohlfühlten. Dass viele dieser Arten heute kaum noch zu finden sind, ist kein Zufall – und auch kein plötzliches Ereignis. Es ist das Ergebnis von Entwicklungen, die über Jahrzehnte hinweg die Landschaft still verändert haben.
Landnutzung - was nicht gepfelgt wird, verwächst
Früher wurde die Baaralb extensiv beweidet. Schafe, Ziegen, manchmal Rinder hielten die Flächen offen. Sie sorgten dafür, dass Wiesen nicht verbuschten und lichtliebende Pflanzen Raum zum Wachsen hatten.
Heute fehlen diese Tiere oft. Wiesen werden nicht mehr gemäht oder beweidet, viele Flächen verwalden. Sträucher, junge Fichten und Brombeeren breiten sich aus. Aus offenen Lebensräumen werden dunkle Dickichte. Und mit dem Licht verschwinden die Arten, die es brauchen.
Klimawandel - aus dem Takt geraten
Auch das Klima verändert die Vegetation. Wärmere Winter, längere Trockenphasen im Sommer, Spätfröste im Frühjahr – all das bringt viele Pflanzen unter Druck. Einige Arten passen sich an, andere verschwinden. Gerade die Spezialisten, die auf bestimmte Bedingungen angewiesen sind, verlieren ihren Platz. Bestäuber kommen nicht mehr zur gleichen Zeit wie die Blüten, Samen reifen nicht mehr aus, Standorte werden zu heiß oder zu trocken.
Und dann sind da noch die invasiven Arten, die sich still ausbreiten – oft unbemerkt, aber mit enormer Wirkung.
Invasive Arten - heimlich und schnell
Einige dieser Arten haben in den letzten Jahren auch in der Region Schwarzwald-Baar Fuß gefasst:
- Kanadische Goldrute (Solidago canadensis): Diese nordamerikanische Pflanze breitet sich auf Brachflächen, Straßenrändern und in lichten Wäldern aus. Sie verdrängt heimische Blütenpflanzen durch schnelles Wachstum und dichte Bestände – auch auf früheren Magerwiesen.
- Drüsiges Springkraut (Impatiens glandulifera): Beliebt bei Insekten, aber ökologisch problematisch. Es besiedelt Bachufer und feuchte Waldsäume, verdrängt heimische Arten durch Schattenwurf und hohe Samenproduktion.
- Japanischer Staudenknöterich (Fallopia japonica): Besonders hartnäckig. Dieser Neophyt wächst mit gewaltiger Kraft, ist kaum zu bekämpfen und kommt in Auenwäldern und an Wegrändern vor. Im Wutachtal und an kleineren Gewässern der Baar bereits beobachtet.
- Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum): Zwar seltener, aber potenziell gefährlich – nicht nur für andere Pflanzen, sondern auch für Menschen. Sein Saft kann bei Sonnenlicht zu starken Hautreaktionen führen. Er besiedelt zunehmend Straßenränder und Wiesenbrachen.
- Einjähriges Berufkraut (Erigeron annuus): Breitet sich schnell auf gestörten Böden aus, besonders in Siedlungsnähe. Es konkurriert mit einheimischen Wiesenarten und wird in vielen Teilen Süddeutschlands inzwischen als invasiv eingestuft.
Diese Arten haben eines gemeinsam: Sie wachsen schnell, bilden dichte Bestände und nehmen heimischen Arten das Licht, den Platz und den Zugang zu Bestäubern. Ihre Ausbreitung wird durch veränderte Klimabedingungen und menschliche Eingriffe zusätzlich beschleunigt.
Was früher noch eine bunte Wiese war, wird heute von wenigen Arten dominiert – darunter oft genau jene, die hier ursprünglich gar nicht hingehörten.
Und jetzt?
Die Wanderung auf den Fürstenberg hat viele Fragen in mir geweckt. Und sie hat mich sensibler gemacht für das, was um mich herum geschieht.
Die Pflanzenwelt verändert sich. Still, aber spürbar. Was einst selbstverständlich war, ist heute eine Rarität.
Ich frage mich: Was lässt sich noch bewahren? Und wie?
Vielleicht kennt ihr Initiativen, Projekte oder Menschen, die sich auf der Baar für den Schutz der heimischen Pflanzenwelt einsetzen? Vielleicht engagiert ihr euch selbst?
Ich würde mich über jeden Austausch freuen. Über Hinweise, Gespräche, gemeinsame Beobachtungen. Denn ich glaube: Noch ist es nicht zu spät.
Die Landschaft ist im Wandel – aber wir können entscheiden, wie dieser Wandel weitergeht.

Lichtemotionist - Tobias Ackermann
Autor; Künstler

Alicia Ackermann
Co-Autor; M.Sc. Meeresbiologie
















