Frostige Lichtmomente - Naturfotografie erleben

Tobias Ackermann • 1. März 2025

Eine frostige Reise durch den Donaueschinger Schlosspark – Mit dem Fahrrad und der Kamera unterwegs

Der Winter hat den Donaueschinger Schlosspark fest im Griff. Ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über die weitläufige Parklandschaft, während der frostige Hauch der kalten Jahreszeit sich auf Bäume, Sträucher und Wiesen legt. Die klare, frische Luft macht jede Bewegung zu einem Genuss – die perfekte Gelegenheit, um mit meinem Fahrrad, meiner Sony und der INSTA360 Grad Kamera auf Entdeckungstour zu gehen.


Magische Momente in frostiger Kulisse

Schon beim ersten Tritt in die Pedale spüre ich die eisige Kälte, die sich durch meine Handschuhe drückt. Doch die beeindruckende Szenerie lenkt mich schnell davon ab. Jeder Grashalm, jeder Ast ist von einer feinen Eisschicht überzogen und glitzert in der Morgensonne. Die frische Winterluft und das stille Licht schaffen eine herrliche Atmosphäre, die zum Fotografieren einlädt. Ich halte an einer Lichtung, wo das Sonnenlicht durch die kahlen Baumkronen fällt. Die weißen Baumkronen im Kontrast zum blauen Himmel geben ein faszinierendes Muster - ein perfektes Motiv für meine Kamera.

Mit meiner Spiegelreflexkamera fange ich gezielt besondere und beeindruckende Motive ein – von besonderen Lichtstimmungen bis hin zu detailreichen Strukturen in der Natur. Jedes Bild soll die Atmosphäre des Moments einfangen und die Szenerie in ihrer ganzen Schönheit widerspiegeln. Während ich mich mit der Kamera auf die Komposition und den Blickwinkel konzentriere, ergänzt die Insta360 meine Aufnahmen durch Rundum-Videos. So kann ich nicht nur die Ästhetik einzelner Motive festhalten, sondern auch die Weite und das frostige, fast surreale Ambiente in bewegten Bildern einfangen. Diese Kombination lässt die Betrachter in die Landschaft eintauchen und vermittelt das Gefühl, selbst dort zu stehen.


Die Bedeutung des Lichts für winterliche Fotografie

Das tiefstehende Sonnenlicht, das sich in den Eiskristallen und frostigen Strukturen der Winterlandschaft widerspiegelt, sorgt für eine besondere Atmosphäre. Indirektes, diffuses Licht hebt dabei auch kleine Details hervor, sodass selbst feine Strukturen klar sichtbar werden. Der Schnee wirkt als natürlicher Reflektor, der das Licht zurückwirft und eine gleichmäßige Ausleuchtung ermöglicht – ähnlich wie eine Softbox im Studio. Diese Kombination aus direktem und reflektiertem Licht sorgt dafür, dass sowohl größere Formen als auch feine Nuancen im Bild gut erkennbar sind. Das Ergebnis ist eine ausgewogene Helligkeit und Tiefe, die das winterliche Motiv sachlich und klar zur Geltung bringt.



Hinweis zu Belichtung:

Da Schnee stark reflektiert, kann es leicht zu Überbelichtung kommen, wodurch Details verloren gehen. Gleichzeitig besteht die Gefahr der Unterbelichtung in schattigen Bereichen. Achte daher auf eine sorgfältige Belichtungskontrolle, beispielsweise durch das Nutzen des Histogramms und gegebenenfalls eine gezielte Belichtungskorrektur.


Frostige Details und Texturen einfangen

Das Fotografieren der Details in der winterlichen Natur bietet interessante Möglichkeiten, die Vielfalt der Saison sichtbar zu machen. Frostbedeckte Blätter, von Eiskristallen überzogene Zweige und ein glitzernder Schneeboden zeigen verschiedene Strukturen, die dem Bild Lebendigkeit verleihen. Mit der richtigen Objektivwahl lassen sich diese Details präzise festhalten. Ein Makroobjektiv ermöglicht es, auch kleinste Eiskristalle auf Pflanzen oder feine Wasserreste in Spinnweben scharf abzubilden. Dadurch werden die unterschiedlichen Texturen der Winterlandschaft deutlich und nachvollziehbar dokumentiert. So entsteht ein Bild, das den Charakter der winterlichen Umgebung sachlich und detailreich wiedergibt.


Konkreter Tipp (Winter-spezifisch):

Manchmal ist es hilfreich bei Schneeaufnahmen eine Belichtungskorrektur von +1 bis +2 Blendenstufen einzurichten. Kameras neigen oft dazu, den reflektierenden Schnee zu unterbelichten, was ihn grau erscheinen lässt – so erreichst du mit der Korrektur ein natürliches, strahlend weißes Ergebnis.


Challenge: Suche dir an einem klaren Wintertag ein Motiv mit sichtbaren frostigen Details – zum Beispiel einen Baum, der von Eiskristallen bedeckt ist. Erstelle mehrere Aufnahmen mit unterschiedlichen Einstellungen, um den Einfluss des natürlichen Reflektors Schnee zu dokumentieren. Vergleiche deine Ergebnisse, um herauszufinden, welche Belichtung und welches Lichtverhältnis die besten Details hervorheben.



Wie Pflanzen den Winter überstehen

Pflanzen haben im Laufe der Evolution erstaunliche Anpassungsmechanismen entwickelt, um den Herausforderungen des Winters zu begegnen. Die niedrigen Temperaturen, die reduzierte Lichtintensität und der eingeschränkte Wasserzugang erfordern eine Vielzahl physiologischer, biochemischer und struktureller Anpassungen, um das Überleben in der kalten Jahreszeit zu sichern.


  • Frostschutzmittel: Pflanzen beinhalten Wasser und damit dieses Wasser im Winter nicht gefriert, bilden sie ihr eigenes Frostschutzmittel zum Beispiel Zucker in Form einer Lösung. Das Herstellen der Lösung dauert mindestens 24 Stunden, weshalb Pflanzen bei einem plötzlichen Kälteeinbruch erfrieren.
  • Leben unter der Erde: Knollen und Zwiebeln, wie Krokusse und Knoblauch, schützen sich vor Frost, indem sie Nährstoffe und Wasser unter der Erde speichern. Diese Speicherorgane sind vor extremen Kälteschwankungen geschützt, da der Boden isolierend wirkt. Sie verhindern Frostschäden durch Trockenheit und ermöglichen der Pflanze, im Frühling schnell wieder auszutreiben.
  • Blattverlust: Die Buche ist ein typischer Laubbaum im Schwarzwald, der seine Blätter im Herbst abwirft, um Wasserverlust zu vermeiden. Durch den Verlust der Blätter wird auch die Verdunstung minimiert, was die Pflanze vor dem Austrocknen in den kalten Wintermonaten schützt.
  • Wachsschicht: Die Fichte ist eine typische Baumart des Schwarzwaldes und hat Nadeln, die mit einer dicken Wachsschicht überzogen sind, um den Wasserverlust zu minimieren. Die Fichte ist ein hervorragendes Beispiel für diese Anpassung und wächst in den höheren Lagen des Schwarzwaldes. Ihre Nadeln sind mit einer dicken Wachsschicht überzogen, die den Wasserverlust verhindert und die Pflanze vor der eisigen Kälte schützt.


Der winterliche Schlosspark ist nicht nur eine Augenweide für Fotografen, sondern auch ein lebendiges Beispiel für die beeindruckenden Anpassungen der Natur. Mit diesen Gedanken im Hinterkopf trete ich weiter in die Pedale und genieße die einzigartige Kombination aus Fotografie, Entspannung und Natur. Der Donaueschinger Schlosspark zeigt sich von seiner schönsten winterlichen Seite. Auf meiner Website findet ihre mehr Tipps und Tricks zur Winterfotografie!

Lichtemotionist - Tobias Ackermann

Autor; Künstler

Alicia Ackermann

Co-Autor; M.Sc. Meeresbiologie

von Tobias Ackermann 7. Juni 2025
Insekten, Licht und Perspektive – Warum sich ein Blick auf Blumenwiesen lohnt Zwischen Verkehrskreisel und Insektenschutz Wenn wir an idyllische Blumenwiesen denken, tauchen vor unserem inneren Auge oft entlegene Landschaften auf - vielleicht eine Almwiese. Doch die Realität zeigt: Auch mitten im urbanen Raum können blühende Oasen entstehen, die nicht nur das Auge erfreuen, sondern auch einen wichtigen ökologischen Beitrag leisten. Ein perfektes Beispiel findest du in Donaueschingen: eine von Menschenhand angelegte Frühlingswiese auf einem Verkehrskreisel. Klingt erstmal unspektakulär, doch fotografisch wie ökologisch ist sie ein kleines Wunder.
von Tobias Ackermann 31. Mai 2025
Morgens um sieben im Mistelbrunner Wald – ein Shooting mit Sebastian Schnitzer Ich packe meine Ausrüstung meistens am Abend vor einem Shooting oder einer geplanten Fototour. Meine Kamera, Objektive, voll aufgeladene Akkus, Stativ und was für die geplanten Fotos noch gebraucht wird. Wenn ich rausfahre, will ich nicht basteln oder überprüfen müssen, ich will fotografieren. Dieses Mal ging es in den Mistelbrunner Wald, einen Ort, den ich gut kenne, weil ich schon oft dort war und der Wald sozusagen der Wald war indem meine Waldfotografie ihre Geburt hatte. :) Der Wald ist ruhig, hat klare Linien, einen von Moos bedeckten Boden, er ist nicht zu dicht, hat Lichtungen und eine Mischung aus Nadel- und jungen Laubbäumen. Die letzten Wochen hatte sich eine Idee in meinem Kopf entwickelt, ein natürliches Fotoshooting eines Wanderers auf seinem Weg durch den Wald, der zwischendurch eine kurze Pause macht und ein heißes Getränk genießt. Um diese Idee umzusetzen brauchte ich neben meiner Kameraausrüstung natürlich auch einen Wanderer. Also fragte ich Seppi (Sebastian Schnitzer) , der schon öfter mit mir kreative Ideen umgesetzt hat und bei dem ich weiß, dass er jemand ist, bei dem meine Idee natürlich rüber kommt: jemand draußen, früh unterwegs, achtsam, echt. Das Setting – bewusst einfach Da wir ja ein natürliches Shooting haben wollen, bleibt das Setting bewusst einfach: Seppi, der Wald, ein Aufsteckblitz mit Stativ und Schirm. Früh morgens ging es also für uns in den Wald, damit die Luft noch schön kühl ist um den Dampf des heißen Getränks auf den Bildern sichtbar zu machen. Kurz nach Sonnenaufgang ging es in den Wald um ein paar Locations festzulegen. Auf den Behind-the-Scenes-Bildern sieht man das ganz gut: Ich arbeite mit einem Aufsteckblitz, und einem weißen Durchlichtschirm. Kein Monster-Setup, aber genug, um gezielt Licht zu setzen, das wirkt, ohne aufzufallen. In diesem Fall den Schatten etwas aufzuhellen.
von Tobias Ackermann 24. Mai 2025
Waldgeheimnisse - eine filmische Reise ins Herz des Schwarzwalds Manchmal braucht es keinen großen Plan, nur die richtige Richtung. Bei diesem Projekt war das Ziel klar: Den Wald nicht nur zeigen, sondern spürbar machen. Nicht als Kulisse, sondern als Ursprung. Und Menschen porträtieren, die nicht vom Wald reden, sondern mit ihm arbeiten. Im Schwarzwald habe ich genau solche Menschen getroffen. Die Möbelmacher von woodesign . Keine Industrie, kein Fließband, eine Möbelwerkstatt in St. Georgen, die altes Holz aus abgerissenen Schwarzwaldhäusern verwendet, um daraus neue, zeitlose Möbel zu bauen. Hier entstehen Stücke, die nicht nur aus Holz sind, sondern aus Haltung. Die Männer und Frauen dort – ruhig, konzentriert, mit dem Blick fürs Wesentliche – leben ihr Handwerk. Sie schleifen nicht nur Oberflächen, sie formen Charakter.
von Tobias Ackermann 10. Mai 2025
Mystischer Wald im Fokus – Fotografie-Tipps für emotionale Waldbilder Der Schwarzwald ist mehr als nur ein beeindruckendes Naturgebiet. Für mich ist er ein Ort, der mich zurück zur Fotografie geführt hat. Gerade die besonderen Lichtstimmungen an nebligen Morgenden oder späten Nachmittagen haben mich immer wieder motiviert, die Kamera einzupacken und loszuziehen. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie du solche Momente fotografisch festhalten kannst. Vom frühen Morgenlicht bis hin zu den moosbedeckten Baumriesen findest du hier praktische Hinweise für deine nächste Tour durch den Wald. Wann entsteht eine mystische Lichtstimmung? Wenn ich vor Sonnenaufgang durch das nasse Laub gehe, ist es oft noch vollkommen still. Der Wald ist in einen feinen Dunst gehüllt. Erste Lichtstrahlen treffen auf die Nebelschwaden und zeichnen Linien in die Luft. Diese Lichtstimmungen entstehen, wenn die Sonne sehr tief steht und auf feuchte, kühle Luft trifft. Besonders hier im Schwarzwald ist das häufig in den frühen Morgenstunden der Fall, oft nach klaren Nächten oder bei hoher Bodenfeuchte. An Bachläufen, Senken oder in Tälern bilden sich dann oft Nebelfelder, die das Licht sichtbar machen. Wenn das Sonnenlicht durch diese feuchte Luft fällt, wird es gestreut. Je nach Dichte des Nebels entstehen Lichtstrahlen, die unterschiedlich stark wirken. Mal sind sie weich und kaum sichtbar, mal deutlich und fast grafisch. Mit der Kamera lassen sich diese Effekte gut einfangen, wenn man weiß, worauf zu achten ist.
von Tobias Ackermann 7. Mai 2025
Frühling im Gegenlicht fotografieren Die Magie der Morgendämmerung Der Frühling bietet ideale Bedingungen für die Naturfotografie. Besonders in den frühen Morgenstunden entsteht eine beeindruckende Lichtstimmung. Tautropfen auf der Wiese reflektieren das erste Sonnenlicht und erzeugen faszinierende Glanzeffekte. Das Gegenlicht verstärkt diesen Effekt und verleiht der Szene eine besondere Tiefe.
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von Tobias Ackermann 1. Mai 2025
In diesem Beitrag erfährst du, wie du den Frühling in Pastellfarben fotografieren und einfangen kannst. Außerdem lernst du das Frühlingserwachen aus verschiedenen Perspektiven kennen. Hier trifft Fotografie auf Urban-Sketching und das Farbsehen der Bienen.
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von Tobias Ackermann 26. April 2025
Bäume sind ein wichtiger Teil des Lebens. Joachim Schweizer der Baumguru weiß das und nimmt uns mit in den Wald um uns eine Bauminspektion zu zeigen. Diese gibt Aufschluss über die Gesundheit des Baumes. Taucht ein, in ein Abenteuer!
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von Tobias Ackermann 19. April 2025
Entdecke die Donauquelle in Donaueschingen aus einer neuen Perspektive: Unterwasseraufnahmen enthüllen faszinierende Lichtspiele, Algenwelten und verborgene Details wie Münzen am Grund – ein magischer Blick in die verborgene Quelle der Donau.
Sonnenuntergang an den Cliffs of Moher (Irland) mit dramatischer Lichtstimmung über dem Atlantik.
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Fotoreise durch Irland Teil 2 – Entdecke mit mir den ursprünglichen Ring of Beara, die majestätischen Cliffs of Moher und die faszinierende Karstlandschaft des Burren Nationalparks. Mit atemberaubenden Bildern, Insider-Tipps und echten Reiseerlebnissen nehme ich dich mit auf die grüne Insel – inklusive Pubbesuch mit Livemusik in Galway. Jetzt weiterlesen und Irland durch meine Linse erleben!
Beitrag über ein fotografisches Reiseabenteuer. Mit meiner Kamera durch das wilde Irland 2016.
von Tobias Ackermann 8. April 2025
Eine fotografische Rundreise durch Irland: Entdecke die wilde Schönheit der Dingle-Halbinsel, den Ring of Skellig und mehr – mit Tipps, Fotos und Reiseroute für deine eigene Irlandreise. Ideal für Natur- und Fotografie-Fans!
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