Eine Fotoreise durch Irland - Teil 2
Irland - Teil 2 - Eine Fotoreise durch Irland
Unterwegs auf dem Ring of Beara, an den Cliffs of Moher und im Burren Nationalpark
Im ersten Teil habt ihr mich auf den ersten drei Tagen meiner Irlandreise begleitet. Jetzt geht’s weiter! Ich nehme euch mit auf den weniger bekannten, aber umso eindrucksvolleren Ring of Beara, zu den weltberühmten Cliffs of Moher, in die eigenwillige Karstlandschaft des Burren Nationalparks und beende meine Reise in einem Pub mit Livemusik.
Tag 4: Ring of Beara - Schafe statt Busse
Ich starte früh in Kenmare, einem kleinen Ort im County Kerry, an der Grenze zur Beara-Halbinsel. Mein Frühstück bekomme ich im Muxnaw Lodge B&B, einem urigen Bed and Breakfast mit Blick auf die Bucht. Danach schultere ich Kamera und Rucksack und fahre los.

Der Ring of Beara ist eine rund 140 Kilometer lange Panoramastraße, die sich um die gleichnamige Halbinsel im Südwesten Irlands schlängelt. Im Gegensatz zum bekannten Ring of Kerry ist hier weniger los – nicht, weil es weniger zu sehen gibt, sondern weil die Straßen viel zu eng sind um große Reisebusse hindurch zu lassen. Tatsächlich war die Straße noch enger und wilder als die Straßen bisher (und die waren schon eng!) und ich traf nur sehr wenige Autos und Menschen.
Schon nach wenigen Kilometern wird klar: Hier fährt man langsam. Die Straße ist kurvig und “einspurig”. Ich halte regelmäßig an – nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch, weil sich Schafe auf dem Asphalt sonnen oder einfach mitten im Weg stehen.
Gleninchaquin Park – Wandern zwischen Wasserfall und Weide
Der Park liegt in einem Tal an der Nordwestseite der Beara-Halbinsel und entstand vor ca. 70.000 Jahren durch Vereisungen. Die Wanderung durch den Park entlang der unterschiedlichen Routen (ich bin nur eine gegangen) bietet sehr viel zu entdecken und zu sehen!. Neben einer Reihe von Seen und einem großen Wasserfall, läuft man vorbei an Bächen und über Brücken, sowie schmalen Pfaden. Die Landschaft hier ist auf jeden Fall einen Besuch wert! Ich traf keine Menschen Seele. Dafür aber ganz viele Schafe. Ich musste durch ein Tor hindurch und kaum war ich durchgeschlüpft war ich umringt von einer Herde, die mich anmähte und ganz nah zu mir kam. Mit meiner Kamera stand ich mitten drin und genoss die kurze Gesellschaft, bevor es für mich weiter ging. Hinter mir entdeckte ich dann doch eine Person und diese war der Grund, warum mich die Schafe umzingelten - ein Parkranger mit einem Eimer voll Futter, von dem die Schafe erwarteten, dass ich das schon mit dabei habe ;)

Kilcatherine Church
Im 7. Jahrhundert befand sich dort wo die Kirche nun steht ein Kloster. Aus dessen Überresten wurde die Kirche dann errichtet. Sie ist zwar nicht so alt wie das Kloster, man munkelt dass sie aus dem 11. oder 12. Jahrhundert stammen könnte und nach St. Cathinghearn (”Katzengöttin”) benannt. Neben der Kirche findet man einen Friedhof auf dem sich eines der ältesten Steinkreuze Irlands befindet. Der Friedhof und die Kirche zeigen den Lauf der Zeit und Gedenken, an das was vor Hunderten von Jahren dort passiert ist und bieten nebenbei noch ein mystisches Motiv, mit dem rauen Wetter von Irland.

Eyeries
Ein Dorf auf der Halbinsel ist besonders für seine bunten Häuschen bekannt - Eyeries. Die Häuser leuchten in den buntesten Farben, erfrischen deinen Spaziergang durch die Stadt und passen super auf die Beara Halbinsel. Es gibt nicht sehr viel zu erkunden, trotzdem lohnt sich ein Ausflug zu diesem bunten Reiseziel alle mal, vor allem um neben der landschaftlichen Abwechslung auch noch etwas Stadt mit in meine Fotoreise zu bringen.
Wild Atlantic Way Discovery Point - Dooneen Scenic Viewpoint
Der Wild Atlantic Way ist eine Küstenstraße, entlang der Westküste Irlands und ist über 2500 km lang. Auf dem Weg gibt es einige Viewpoints, vor allem an besonderen Naturschauspielen.

Der Dooneen Scenic Viewpoint ist einer von vielen um ein traumhaftes Panorama zu genießen. Der Wild Atlantic Way mit dem Dooneen Viewpoint ist ein schöner Streckenabschnitt, den es sich auf jeden Fall zum Anschauen lohnt und den ihr auch in meinem neuen YouTube Video seht.

Tag 5: Cliffs of Moher
Mit der Fähre ging es über den Shannon River zurück in Richtung Cliffs of Moher. Natürlich kann man auch den Landweg nehmen, aber durch die Fährverbindung konnte ich einige Kilometer einsparen und war deutlich schneller unterwegs – viel Zeit hatte ich nämlich nicht mehr. Auf der Überfahrt wehte ein kräftiger Wind, wie ihr auch in meinem YouTube-Video sehen könnt. Dort seht ihr auch, wo genau ich mit der Fähre übergesetzt bin.


Mein nächstes Ziel waren die Cliffs of Moher – ein sehr bekanntes Reiseziel in Irland. Die imposanten Klippen ragen bis zu 214 Meter senkrecht aus dem Atlantik und bilden nicht nur eine spektakuläre Kulisse, sondern auch einen Hotspot für Flora und Fauna. Das zieht zahlreiche Touristen an, aber auch Wissenschaftler und Geologen, die sich für die einzigartige Landschaft interessieren finden ihren Weg zu diesem Naturschauspiel. An den Klippen lassen sich etwa 20 verschiedene Vogelarten beobachten, darunter große Kolonien nistender Seevögel. Die Klippen stellen somit bedeutende Brutplätze dar und wurden deshalb als besonderes Schutzgebiet für Vögel ausgewiesen.

Darüber hinaus dienten die Klippen auch schon als Kulisse für bekannte Filme wie Harry Potter oder The Princess Bride – kein Wunder also, dass sie zu den berühmtesten Attraktionen Irlands zählen.
Ich selbst war zum Sonnenuntergang dort und wartete darauf, dass die Sonne noch einmal durch die Wolken bricht. Die Bedingungen waren perfekt, um die besondere Atmosphäre der Klippen einzufangen. Und das Warten lohnte sich: Die untergehende Sonne färbte einen Streifen am Himmel in warmes Orange und verlieh der Szenerie eine mystische, beinahe magische Stimmung.

Es war sehr windig, und ich verließ die Klippen und den Parkplatz schließlich als Letzter. Ein Tipp von mir: Hängt unbedingt etwas Schweres an euer Stativ, um es zu stabilisieren – bei dem Wind kann es sonst passieren, dass die Kamera einfach umkippt oder eure Bilder trotz Stativ verwackeln.

Tag 6: Burren Nationalpark, Galway
Nach einem kräftigen Frühstück machte ich mich ein letztes Mal auf den Weg, um noch ein Stück Irland zu erkunden. Auf dem Plan stand der Burren Nationalpark, der nur unweit der Cliffs of Moher liegt.

Der Burren Nationalpark ist landschaftlich sehr speziell – eine weitläufige Karstlandschaft aus hellem Kalkstein, durchzogen von Fugen, in denen eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen wächst. Besonders beeindruckend ist die Kombination aus arktischen, alpinen und mediterranen Pflanzenarten, die hier nebeneinander vorkommen. Diese ungewöhnliche Mischung macht den Park ökologisch besonders interessant.

Das Wetter zeigte sich noch einmal von seiner besten Seite. Zwischen einzelnen Wolkenphasen gab es immer wieder sonnige Abschnitte, die für spannende Lichtverhältnisse sorgten – ideal, um die Kontraste der steinigen Landschaft einzufangen.

Am Abend ging es für mich weiter nach Galway. Dort wollte ich den letzten Abend meiner Reise bewusst ausklingen lassen – und was wäre da besser geeignet als ein typischer Pub Besuch? Galway ist bekannt für seine lebendige Musikszene, und tatsächlich spielte in der Bar, in der ich landete, eine kleine Band traditionelle irische Musik. Die Atmosphäre war locker, das Publikum gemischt, und es war genau der richtige Ort, um die letzten Eindrücke der Reise sacken zu lassen.

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Lichtemotionist - Tobias Ackermann
Autor; Künstler

Alicia Ackermann
Co-Autor; M.Sc. Meeresbiologie






